Diese Phänomen bezeichnet Kleinkinder, deren Sprachentwicklung bei intaktem Hörvermögen nicht wie gewohnt einsetzt bzw. verläuft. Die Kinder reden kaum oder gar nicht. Häufig werden auch keine Geräusche oder Töne produziert. Dies führt oft dazu, daß die kleinen „Mäuse“ mit Fragen überflutet werden. Zusätzlich wird möglicherweise den Eltern das Nichtsprechen und Nichtantworten des Kindes dauernd zurückgemeldet. Dies kann zu einem erheblichen Druck werden.
Meine Erfahrung bei der Arbeit mit Kindern, die spät oder fast gar nicht sprechen, hat mir gezeigt: Um so mehr Fragen und Sprachaufforderungen an Dein Kind herangetragen werden desto weniger wird es antworten. Bei der Behandlung Deines Sohnes oder Deiner Tochter ist es mir wichtig, zu benennen, was das Kind tut statt zu fragen. Dazu gehört auch ein Aushalten des Schweigens und dem Kind zurückzumelden, daß es ok ist in diesem Moment nicht zu sprechen.
Dein Kind muß und soll in diesem Alter nicht mit jedem reden, für Kommunikation ist Vertrauen die Basis.
Als Tip für den Alltag empfehle ich Dir Deine und die Aktivitäten Deines Kindes zu benennen (Bsp.: „Komm, wir decken den Tisch. Ich hole Teller, Du kannst auch einen tragen.“,etc.), für Ihr Kind Spielgeräusche zu bilden (Schmatzgeräusche beim Puppe füttern, Autogeräusche, Tiergeräusche, etc.), zu singen und vorzulesen.
Der Spaß und der Kontakt in der Situation stehen im Vordergrund. Entdecke mit Deinem Kind den Spaß am Sprechen. Du bist das Sprechvorbild. Erfahrungsgemäß fängt das Kind sobald der Sprechdruck wegfällt an zu „plaudern“.
Solltest Du Fragen und/oder Beratungswünsche haben oder bei Deinem Schatz Behandlungsbedarf sehen, freue ich mich auf Dich und Dein Kind.
Babette Leinfelder-Nilgen